Guide: Alles über Bokashi
Aus Küchenabfällen organischen Dünger für den Garten herstellen
Bokashi steht für „fermentierte Organik“. Besonders beliebt ist die Fermentation von Küchenabfällen und Rasenschnitt.
Mit dem Zusatz von Effektiven Mikroorganismen (EM-blond oder EM-aktiv) und Pflanzenkohle wird ein wertvoller Dünger für Gartenbeete, Topfpflanzen, Hochbeet und Bäume hergestellt.
Küchenbokashi - eine Anleitung
Das Geheimnis von Bokashi liegt definitiv in der Fermentation von organischen Materialien mit effektiven Mikroorganismen (EM) unter Luftabschluss. Dabei entstehen wertvolle Stoffe wie nützliche Enzyme, Vitamine und Antioxidantien. Bokashi ist das Superfood für das Bodenleben, es liefert Nährstoffe und wertvolle Metaboliten für deine Pflanzen!Küchenabfälle in den Bokashi-Eimer füllen
Täglich die zerkleinerten gesammelten und frischen Küchenabfälle in den Bokashi Eimer füllen.Mit Effektiven Mikroorganismen besprühen
Pro Schicht mit 5-10 Sprühstöße EM-blond (im Haus) oder EM-aktiv (draußen) pur besprühen.Jede Schicht festigen
Mit Kelle fest, aber nicht übermäßig verdichten, um die Luft zu verdrängen. Danach den Deckel luftdicht verschließen.Bokashi-Zusatz
Um das Bokashi aufzuwerten wird pro Schicht ca. 1 Becher RoPro-Streu Pflanzenkohle über die Abfälle gestreut. RoPro-Streu bindet Gerüche, Feuchtigkeit und speichert die Nährstoffe in der Kohlestruktur. Den Deckel immer luftdicht verschließen.Bokashi-Saft als Flüssigdünger
Während der Füllperiode sollte der vitalstoff-/enzym- und antioxidantienreiche Bokashi-Saft abgelassen und als Flüssigdünger ausgebracht werden. Bokashi nicht im eigenen Saft stehen lassen, darum regelmäßig überprüfen.14 Tage reifen, das Bokashi ist fertig!
Das Bokashi ist bei Zimmertemperatur nach ca. 14 Tagen Reifezeit fertig, riecht leicht säuerlich und kann einen weißlichen Belag (gute Kahmhefen) auf der Oberfläche aufweisen. Wenn das fertige Bokashi im Eimer länger lagert, wächst auch die Hefeschicht weiter. Die Hefeschicht ist kein Schimmel.Warum Bokashi machen und welche Vorteile bringt es?
Die Herstellung von Bokashi mittels Fermentation bietet zahlreiche Vorteile:
✓ Ein geschlossener Kreislauf:
Bokashi schließt den Kreislauf zwischen Küche und Garten, indem organische Abfälle in einen hochwertigen Bodendünger umgewandelt werden. Dadurch wird nicht nur Abfall reduziert, sondern auch Humus aufgebaut, der den Boden langfristig verbessert.
✓ Bodenverbesserung:
Durch den Eintrag von organischem Material und die Verstoffwechslung durch Mikroorganismen wird der Boden innerhalb weniger Monate gelockert und die Bodenstruktur verbessert.
✓ Förderung des Bodenlebens:
Bokashi fördert das Bodenleben, insbesondere Würmer und andere Bodentiere, die das fermentierte Material lieben und zur Bodengesundheit beitragen.
✓ Nährstoffreiche Fermentation:
Im Gegensatz zum Kompostieren, bei dem hohe Temperaturen entstehen, erfolgt die Fermentation beim Bokashi ohne Hitze. Dadurch bleiben wertvolle Nährstoffe erhalten, die schnell für die Pflanzen verfügbar sind.
✓ Vitamin- und Enzymproduktion:
Während der Fermentation entstehen Vitamine, Enzyme, Aminosäuren und Antioxidantien, ähnlich wie bei der Herstellung von Sauerkraut. Diese Nährstoffe tragen zur Gesundheit der Pflanzen und des Bodens bei und unterstützen ein robustes Wachstum.
Was mache ich mit dem fertigen Bokashi und Bokashi-Saft?
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie du dein fertiges Küchenbokashi verwenden kannst, um deinen Garten zu bereichern und deine Pflanzen optimal zu versorgen. Hier sind einige einfache und effektive Methoden, um das Beste aus deinem Bokashi herauszuholen:
- Eingraben in Pflanzbeeten:
Bokashi in kleine Gräben eingraben, mit Erde bedecken und mit EM-aktiv angießen. - Als Dünger für Blumenkästen und -töpfe:
Schichtweise mit Erde und optional mit Schafwolle in Blumenkästen geben und mit EM-aktiv gießen. - Kompostierung oder Vererden:
Bokashi in Komposthaufen einarbeiten oder mit Erde mischen und in offenen Behältern vererden lassen. - Lagerung im Müllbeutel:
Bokashi in luftdichten Müllbeuteln oder luftdicht abschließbaren Eimern oder Fässern zwischenlagern, draußen oder im Garten, vor Tieren geschützt. - Tontopf-Methode:
Bokashi in Tontöpfen füllen, umdrehen und im Garten verteilen, regelmäßig feucht halten und mit EM gießen.
Bokashi-Saft:
Der Bokashi-Saft, der während des Fermentationsprozesses entsteht, ist ein wertvoller Flüssigdünger. Er kann verdünnt auf die Pflanzen gegossen werden, um sie direkt mit Nährstoffen zu versorgen.
Was mache ich mit dem Bokashi im Winter?
Im Winter kann das Bokashi entweder eingegraben oder auf den Komposthaufen gelegt werden. Durch die Fermentation ist es vor Frost geschützt und wird weiter verstoffwechselt, wenn es wieder wärmer ist. Alternativ kann das Bokashi in einem Behälter aufbewahrt werden, bis es im Frühjahr ausgebracht wird.
Was bedeutet der weiße Belag auf dem Bokashi?
Der weiße Belag sind sich bildende Kahmhefen auf dem Bokashi und deuten auf eine erfolgreiche und abgeschlossene Fermentation hin. Wenn jedoch grüner, grauer oder schwarzer Schimmel aufgetreten ist, bitte den befallenen Anteil Bokashi, im Müll entsorgen (meist war der Deckel nicht luftdicht verschlossen) und den Rest im Kompost vererden lassen.
Bokashi-Fehler vermeiden: Tipps & Tricks
Küchenbokashi muss immer abgedeckt werden.
Beim Vermischen mit Kompost wird zunächst ein Loch in den Kompost gegraben oder etwas Kompost von der Oberfläche abgetragen. Anschließend wird das Bokashi entweder gleichmäßig über den Kompost verteilt oder in das ausgehobene Loch gegeben. Danach wird das Bokashi mit der organischen Masse wieder zugedeckt.
Beim Einarbeiten in die Erde muss das Küchenbokashi immer unter die Erde gebracht werden, um zu verhindern, dass es an der Oberfläche fault oder schimmelt.
Es kommt ein wenig auf die Zimmerpflanzen an. Grundsätzlich kann man 5 ml /1 L Gießwasser verwenden. Sind die Pflanzen empfindlich, lieber 3 ml /1 L Wasser dosieren. Sehr kräftige Pflanzen können auch mit der doppelten Menge, also 10 ml/1 L gedüngt werden. Bitte darauf achten, dass der Topfballen vor der Düngung mit Bokashi-Saft zumindest leicht feucht ist.
Bokashisaft ist nicht mit EM gleichzusetzen. Der Saft ist ein Stoffwechsel-Extrakt aus den Küchenabfällen, hat eine ganz andere Wertigkeit, liefert Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe und auch Nährstoffe, also ganz anders als Effektive Mikroorganismen. Sicherlich sind Mikroben enthalten, aber nicht in der gleichen Zusammensetzung wie im EM, was für eine gelingende Fermentation entscheident ist. Auch der pH-Wert des Saftes fällt jedesmal anders aus.
Steht der Bokashi-Saft an der Luft, oxidiert er schnell und kippt. Deshalb zügig verbrauchen!
Wer nicht gleich Verwendung hat, der kann den Bokashi-Saft in Schraubgläser (bis an den Rand gefüllt) einige Monate lang lagern. Nach 5-6 Monaten verliert er an Qualität. Nach einem Jahr Lagerzeit ist er meist nicht mehr brauchbar (zu Erkennen am fauligen Geruch).
Schnecken bevorzugen großzügigen Raum. Oft findet man sie in leeren Töpfen, die ihnen optimalen Schutz bieten. Die organische Substanz in den Töpfen dient ihnen als zusätzliche Nahrungsquelle. Es ist ratsam, die Töpfe nicht komplett zu füllen, sondern etwas Platz am Rand zu lassen, damit sie sich gut in die Erde einfügen lassen. Feuchte Holzbretter, speziell für Schnecken platziert, können als Unterschlupf für sie dienen und erleichtern auch das Absammeln.
Es scheint ein Dichtungsproblem zu geben, und möglicherweise wurde zu wenig Ferment verwendet. Es ist wichtig, nicht zu sparen, um sicherzustellen, dass der Bokashi von guter Qualität ist.
Der gute Teil des Bokashi kann weiterverwendet werden, indem er nicht direkt in den Boden eingearbeitet wird, sondern mit gleichem Anteil Erde vermischt und vererdet wird. Die Mischung sollte mit etwas Ferment gegossen und feucht gehalten werden. Auf diese Weise kann überwacht werden, ob sich der Schimmel weiter ausbreitet oder die Milchsäurebakterien die Oberhand behalten. Es ist nicht notwendig, den Bokashi vollständig zu vererden, sondern sicherzustellen, dass sich kein schlechter Schimmel durchsetzt.
Eine alternative Methode ist die Herstellung von Bokashi ohne Sieb, wobei Pflanzenkohle verwendet wird. Etwa 5 cm dicke Schichten Pflanzenkohle werden in den Eimer gegeben. Diese angereicherte Kohle muss nach der Fermentation gut verdünnt werden, da sie stark angereichert ist.
Zu beachten ist, dass bei dieser Methode kein Bokashisaft übrig bleibt, was schade ist, da er viele Vorteile bietet.
Bokashi Hilfsmittel:
EM-blond
EM gewährleistet eine effektive und kontrollierte Fermentation der Küchenabfälle, wodurch mögliche Fäulnisprozesse verhindert werden. Während der Fermentation entstehen zusätzliche Vitamine, Enzyme und Antioxidantien.RoPro-Streu Pflanzenkohle
RoPro-Streu ist eine Pflanzenkohle, die bereits mit EM aktiviert wurde. Sie reguliert Feuchtigkeit, reduziert Geruchsbildung und fungiert als Nährstoffpuffer. Durch die Nutzung werden Nährstoffe nicht ausgewaschen, was zur Bildung von Terra Preta beiträgt.Bokashi Streu
Bokashi Streu ist ein fermentiertes Weizenkleie-Substrat, das zur Fermentierung von Küchenabfällen verwendet wird. Es bekämpft unangenehme Gerüche, kontrolliert Feuchtigkeit und fördert eine effiziente Fermentation.EM-aktiv
EM-Aktiv eignet sich auch für die Fermentation von organischen Materialien, insbesondere im Außenbereich wie für Rasenbokashi. Für Küchenbokashi im Innenbereich empfehlen wir jedoch aufgrund des geringeren Geruchs EM-blond.Einfach erklärt: Video-Guides
Sieh dir unsere kurzen Videos für anschauliche Erklärungen anAnleitung Bokashi herstellen
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Rasenbokashi: Wertvoller Dünger aus Rasenschnitt
Rasenbokashi ist eine einfache und effektive Methode, um Rasenschnitt in wertvollen Dünger zu verwandeln. Dabei wird der Rasenschnitt mit Effektiven Mikroorganismen (EM) fermentiert und anschließend als Mulch und Dünger im Garten verwendet.
Herstellung von Rasenbokashi
Die Herstellung ist simpel: Rasenschnitt mit EM-aktiv besprühen, luftdicht verpacken und 4-8 Wochen fermentieren lassen. Das fertige Rasenbokashi ist mindestens 1-2 Jahre haltbar.
Vorteile von Rasenbokashi
Rasenbokashi verbessert die Bodenfruchtbarkeit, fördert das Bodenleben und schützt vor Austrocknung und Erosion.
Anwendung im Garten
Rasenbokashi als Mulchmaterial dünn verteilen und feucht halten. So wird die Bodengesundheit nachhaltig unterstützt.